Was bedeutet Off-Road-Einsatz?
Off-Road-Nutzung ist ganz einfach die Nutzung eines Fahrzeugs abseits befestigter Straßen, unter anderem auch für Off-Road-Freizeitaktivitäten. Während straßenzugelassene OHV mit Nummernschildern auch auf der Straße gefahren werden können, werden andere ausschließlich abseits von öffentlichen Straßen benutzt und notfalls auf Tiefladern transportiert.
Um folgende häufig gestellten Fragen (FAQs) zu beantworten werden wir zwischen Bau- und landwirtschaftlichen OHVs und ATVs unterscheiden.
Was ist der Unterschied zwischen OHV und ATV?
Ein OHV ist in der Regel ein 4X4-Typ Off-Highway-Fahrzeug, das mit Automobil-Herstellungstechniken gebaut wird. Ein ATV (All Terrain Vehicle) ist im Allgemeinen eine kleinere Art von Geländewagen, einschließlich der von Motorradherstellern gebauten Quads.
Während viele OHVs im Baugewerbe und in der Landwirtschaft eingesetzt werden (auch bekannt als "schwere Maschinen"), gibt es auch mehrere Arten von OHVs, die nicht für industrielle Anwendungen verwendet werden, darunter:
All Terrain Vehicles (ATV)
ATVs umfassen vor allem drei- oder vierrädrige Fahrzeuge mit Niederdruckreifen. Diese Fahrzeuge sind in einigen Gebieten nicht straßenzugelassen, wie z. B. in bestimmten Bundesstaaten und Provinzen in den Vereinigten Staaten, Australien und Kanada und. OHV-Nutzungsgenehmigungen und OHV-Zulassungen werden oft verwendet, um den sicheren und verantwortungsvollen Betrieb dieser Fahrzeugtypen zu gewährleisten, und sie müssen auch Emissionsstandards erfüllen, obwohl diese von denen für straßengebundene Fahrzeuge abweichen können. Die Lenkung erfolgt in der Regel über einen Lenker, wobei der Fahrer wie bei einem Motorrad auf einem Sitz Platz nimmt.
Freizeit-Geländefahrzeuge (Recreational Off Highway Vehicles, ROV)
Andere Arten von OHVs sind solche, die für die Freizeitgestaltung verwendet werden. Diese haben vier oder mehr Räder und Sitzbänke oder Schalensitze sowie Fahrzeugsteuerungen für Lenkung, Gas und Bremsen (im Gegensatz zu einem motorradähnlichen Steuerungs- und Lenksystem). Diese Fahrzeuge sind oft mit Überrollbügeln und Insassenrückhaltesystemen ausgestattet und können Geschwindigkeiten von über 30 km/h erreichen. Sie werden oft in Motorsportrennen eingesetzt.
Utility Task Vehicles (UTV)
Andere OHVs, die nicht in der Industrie oder Landwirtschaft eingesetzt werden, sind Nutzfahrzeuge, die viele der gleichen Fähigkeiten wie ROVs haben. Diese Fahrzeuge ähneln den ROVs in vielen Aspekten und können z. B. für Sight-Seeing in Gebieten mit geringer Traktion oder schwierigem Gelände eingesetzt werden. Die hohe Bodenfreiheit und Traktion, die diese Fahrzeuge bieten, machen sie ideal für diese Rolle, obwohl viele UTVs Höchstgeschwindigkeiten von 30 mph oder weniger haben.
Quads
In Deutschland werden Nutzfahrzeuge für den Geländeeinsatz, beispielsweise Bergrettungsfahrzeuge mit Allradantrieb, meist als ATV bezeichnet, während Sport- und Freizeitfahrzeuge häufig Quad genannt werden. In den USA und Kanada ist diese Unterscheidung nicht üblich.
Geschichte
Die Geschichte der Entwicklung von schweren Maschinen für den industriellen Einsatz und anderen Arten von Geländewagen verlief parallel, aber bis ins 19. und ins frühe 20. Jahrhundert wurde die Arbeit der heutigen schweren landwirtschaftlichen Maschinen durch Tier- oder Menschenkraft erledigt. Mit dem Aufkommen der Dampfmaschinen änderte sich dies mit dem Erscheinen früher Typen von Mähdreschern und Dampftraktoren. Die nächste Veränderung für diese Maschinen kam mit dem Verbrennungsmotor: Anfänglich eingesetzte Benzol- und Ethanolmotoren wichen später den Dieselmotoren. 1917 wurde mit dem Fordson-Traktor die erste schwere Maschine in Massenproduktion hergestellt.
Baufahrzeuge hingegen hatten ihre Wurzeln im ersten durchgehenden Kettenfahrzeug, dem Lombard Steam Log Hauler von 1901. Natürlich wurden Raupen auch bei Panzern im Ersten Weltkrieg eingesetzt, bevor sie bei zivilen Maschinen, wie z. B. dem Bulldozer, zum Einsatz kamen. Schaufelradbagger, die größten mobilen Landmaschinen, wurden seit den 1920er Jahren gebaut, während es auch einen Zuwachs an kleineren elektrisch betriebenen Fahrzeugen gab, wie z. B. Gabelstapler.
Wie bereits erwähnt, verlief diese Entwicklung der Industriefahrzeuge parallel zum Wachstum der anderen OHVs. Zwischen 1906 und 1916 entwarf Adolphe Kégresse die ursprüngliche Kégresse-Raupenkette, einen Umbau für das Auto von Zar Nikolaus II. von Russland, für das eine Raupenkette verwendet wurde, die einen flexiblen Riemen anstelle von ineinandergreifenden Metallsegmenten hatte. Dieses System konnte an einen konventionellen Lastwagen oder ein Auto angebaut werden, so dass es zu einem Halbkettenfahrzeug wurde, das in der Lage war, unwegsames oder weiches Gelände zu überqueren. Nach der russischen Revolution von 1917 kehrte Kégresse in seine Heimat Frankreich zurück und setzte das System zwischen 1921 und 1937 bei Citroën-Fahrzeugen ein. Diese Geländewagen und Militärfahrzeuge waren die Vorläufer vieler heutiger OHVs.
Thomas Poulter entwarf zwischen 1937 und 1939 mit dem Antarctic Snow Cruiser das erste große Fahrzeug auf Rädern. Trotz der vielen innovativen Merkmale wurde dieses Fahrzeug schließlich aufgegeben, da es unter schwierigen Bedingungen nicht die erforderliche Leistung erbrachte.
Der Markt für kleinere Nutzfahrzeuge wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg stark an, wobei der Jeep ein besonders bemerkenswertes Beispiel war. Dies führte zu einem Anstieg der Freizeitnutzung von Geländewagen unter Zivilisten und zur Entwicklung ähnlicher Fahrzeuge durch Land Rover in Großbritannien und Toyota, Datsun/Nissan, Suzuki und Mitsubishi in Japan. Diese frühen Exemplare wurden ab den 1960er Jahren entwickelt. In den folgenden Jahrzehnten wurden sie mit mehr und mehr Luxus ausgestattet, was zur Entwicklung der heutigen Crossover und Sport Utility Vehicles (SUV) führte.
Zukunft
Wie bei den straßenzugelassenen Elektrofahrzeugen arbeiten viele Hersteller von Schwermaschinen inzwischen an voll- oder teilelektrisch betriebenen Maschinen. Kommerziell erhältliche Modelle sind bereits auf dem Markt, weitere sind in der Entwicklung. Die Hersteller von schweren OHVs untersuchen auch die Robotik und Autonomie, wobei die ersten Beispiele bereits vermarktet werden.
Da das Streben nach umweltfreundlicheren Lösungen und der Vorstoß in Richtung "Net Zero" anhält, können wir erwarten, dass diese Entwicklungen in den nächsten Jahren weiter zunehmen werden.
Merkmale von Off Highway Vehicles
Obwohl sich OHVs untereinander im Design stark unterscheiden können, haben sie doch einige gemeinsame Merkmale:
Sie benötigen alle einen geringen Bodendruck, um nicht in weichem Boden zu versinken, sie brauchen eine große Bodenfreiheit, um nicht an Hindernissen hängen zu bleiben, und ihre Räder oder Ketten müssen in Kontakt mit dem Boden bleiben, um die Traktion aufrechtzuerhalten. Radfahrzeuge erhalten die Bodenhaftung durch große oder zusätzliche Reifen sowie eine hohe und flexible Federung. Kettenfahrzeuge halten den Bodenkontakt aufrecht, indem sie breite Ketten und eine flexible Federung an allen Rädern (wie bei Halbkettenfahrzeugen) verwenden.
Die meisten Geländefahrzeuge verwenden außerdem ein niedrig untersetztes Getriebe, was bedeutet, dass ein Großteil der Motorleistung auch dann noch zur Verfügung steht, wenn man sich langsam durch schwieriges Terrain bewegt. Dies wird in der Regel durch einen sehr niedrigen ersten Gang (umgangssprachlich „Granny“) oder ein zusätzliches Getriebe in Reihe mit dem ersten Gang (ein sogenanntes „Vorschaltgetriebe“ oder „Untersetzungsgetriebe“) erreicht. Einige Fahrzeuge verfügen auch über Drehmomentwandler, um die Übersetzung weiter zu senken.
Räder oder Raupen?
Die Wahl zwischen Rädern oder Ketten hängt von den Kosten und der Eignung ab, wobei Kettenantriebe in der Herstellung und Wartung teurer sind als Räder. Räder bieten auch eine höhere Höchstgeschwindigkeit, aber Raupen sind besser für schwierige Bedingungen geeignet.
Bei Geländewagen werden normalerweise alle Räder angetrieben, um die Traktion auf rutschigem Untergrund zu erhalten. Dies bedeutet in der Regel Allradantrieb, obwohl bei Fahrzeugen, die sowohl für den Einsatz auf der Straße als auch im Gelände konzipiert sind, für den Straßenbetrieb auf Zweiradantrieb umgeschaltet werden kann.
Während viele schwere Maschinen Raupen verwenden, um mit den schwierigen Einsatzbedingungen zurechtzukommen, verwenden viele Geländefahrzeuge Reifen. Diese Spezialreifen können kostspielig sein, wobei es verschiedene Kategorien für unterschiedliche Einsatzzwecke gibt, wie folgt:
Off-Road-Reifen: Transport (für Erdbewegungsmaschinen), Work (für langsam fahrende Maschinen) und Load and Carry (für Verladen und Baggern)
Off-Highway-Reifen: Compactor (C), Earthmover (E), Grader (G), Loader (L), Log-Skidder (LS) und Mining and Logging (ML)
Diese Reifen haben verschiedene Profiltypen, die für hartes, weiches und felsiges Gelände ausgelegt sind.
Für den Freizeitgebrauch werden die Reifen in solche unterteilt, die für jedes Gelände (AT) und solche, die für schlammiges Gelände (MT) ausgelegt sind. Außerdem gibt es Sandblaster- und Schlammreifen für anspruchsvolleres Gelände wie Schmutz, Sand und sogar Wasser, die es dem Fahrer ermöglichen, die Traktion bei extremen Winkeln und hohen Geschwindigkeiten, wie sie beim Offroad-Motorsport vorkommen, aufrechtzuerhalten.
Was ist der Unterschied zwischen grünen und gelben Nutzahrzeugen?
Viele OHVs sind für den Einsatz auf Baustellen oder in der Landwirtschaft konzipiert. Diese beiden Verwendungszwecke führen dazu, dass diese Fahrzeuge üblicherweise als „Green and Yellow Off Highway Vehicles“, d.h. als grüne (Landwirtschaft) oder gelbe (Bau) Nutzfahrzeuge bezeichnet werden.
Yellow Off Highway Vehicles sind meist solche, die für die Erdbewegung und andere schwere Bauarbeiten verwendet werden, während Green Off Highway Vehicles Traktoren, Mähdrescher und andere übliche landwirtschaftliche Fahrzeuge umfassen.
Diese einfache farbliche Unterscheidung kommt daher, dass viele landwirtschaftliche Hersteller (einschließlich John Deere) ihre Geräte traditionell grün lackieren, während Baufahrzeuge, wie die von JCB, gelb lackiert sind. Natürlich gibt es viele dieser Fahrzeuge auch in anderen Farben, aber diese Bezeichnungen haben sich über die Jahre gehalten.